Das IFA-Museum für die Zukunft fit zu machen ist eine der wichtigsten Aufgaben der Freunde vom Verein IFA-Museum Nordhausen für die nächsten Jahre. Die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen und anderen musealen Einrichtungen ist dabei ein wichtiger Baustein.

Mit der Hochschule Nordhausen gibt es seit langem enge Bindungen. Viele IFA-Angehörige haben an der ehemaligen Ingenieurschule für Landtechnik ihre wissenschaftliche Ausbildung erhalten oder arbeiten heute als Lehrkräfte an der Hochschule. Deshalb war es nur folgerichtig diese Zusammenarbeit weiter auszubauen und neue Ideen umzusetzen.

Eines dieser Projekte ist die Entwicklung von Informationssystemen, welche die Besucher über die Geschichte der Exponate informieren und Zeitzeugen ohne ihre Anwesenheit zu Wort kommen lassen. Zwar kann auch ein noch so hochwertiges System das persönliche Gespräch nicht ersetzen, es kann jedoch zur Wahrung der persönlichen Geschichten beitragen. Das MULTIMEDIA-GUIDE-SYSTEM war das Ziel der Zusammenarbeit im Jahr 2019. Ein System, welches Technik, Geschichte und Persönlichkeiten dem Besucher zugänglich macht. Das IFA-Museum und die Hochschule Nordhausen haben ein Tool entwickelt, das Besucher durch das Museum begleitet. Der Besucher kann dadurch die Geschichten erfahren, die über die technischen Erklärungen hinausgehen. Er kann sich aber auch jedes Exponat der Ausstellung einzeln, ohne lange Texte zu lesen, in Wort und Bild erklären lassen. So können Einzelpersonen und kleine Gruppen in der Ausstellung besser informiert werden.
das Team (Foto: Emmelmann) Die Grundlage der Zusammenarbeit war ein Kooperationsvertrag zwischen der Hochschule und dem Verein IFA-Museum. Durchgeführt wurde die Systementwicklung am Institut für Informatik, Automatisierung und Elektronik IAE. Die Studierenden Theresa Reinhardt, Christian Schirmer und Peter Schrot entwickelten unter Leitung von Herrn Dr. Jürgen Buchham die Systemsoftware. Die Vereinsmitglieder Uwe Emmelmann und Hans-Georg Franke kümmerten sich um den Aufbau der notwendigen Computertechnik im Museum. Sie lieferten auch die ersten Inhalte.
Das Ministerium für Infrastruktur des Landes Thüringen steuerte die notwendigen finanziellen Mittel bei.

Als Ergebnis liegt ein einfach bedienbares Guidesystem vor, das sich flexibel an die Ausstellungsbedürfnisse anpassen lässt. Die Vereinsmitglieder können nun ihre Exponate dem interessierten Besucher ohne zusätzliche Fremdleistungen mittels Smartphone oder Tablet-PC erklären. Der Besucher kann die Art und Weise sowie den Umfang der Informationen selbst bestimmen. Systeminhalte lassen sich ohne großen Aufwand aktualisieren und konfigurieren.

Zur Langen Nacht der Wissenschaften 2019 wurde das MULTIMEDIA-GUIDE-SYSTEM präsentiert und feierlich dem Museumsverein übergeben. In der nächsten Zeit wird seine Nutzung im Museum ermöglicht und schrittweise erweitert.

Matthias Viehmann / Hans-Georg Franke