Goldener Kolben - Presiträger 2022
Aktuelles

Japanische Auto-Zeitung berichtet über IFA-Museum

Mittwoch, 04. Dezember 2019, 21:22 Uhr
Tadamichi Tomita besuchte kürzlich das IFA-Museum. Herr Tomita war Top-Manager bei Mitsubishi und Daimler. Seit seiner Pensionierung arbeitet der 75-jährige als Journalist für eine japanische Automobil-Tageszeitung. In vier Serien berichtet er über die Geschichte des Automobilbaus in der DDR. Die Serie beginnt mit dem weltweit bekannten IFA-Logo und seiner Bedeutung „Industrieverband Fahrzeugbau der DDR“. Die 18 größten DDR-Kombinate werden nach Beschäftigtenzahl aufgeführt. Carl Zeiss Jena als größtes Kombinat mit 70.000. Die zwei IFA-Kombinate PKW Karl-Marx-Stadt und Nutzkraftwagen Ludwigsfelde mit jeweils 55.000 Beschäftigten. Mit über 50 Fotos wird die IFA-Historie den japanischen Lesern veranschaulicht
.
Für seine Recherche reiste T. Tomita von Tokio nach Deutschland und besuchte das Fahrzeugmuseum in Frankenberg, das Museum P.S- Speicher in Einbeck und das IFA-Museum Nordhausen. Nahezu drei Stunden ließ sich Herr Tomita vom Autor dieses Beitrages durch die Ausstellung führen. Inzwischen hat uns H. Tomita die gerade erschienenen vier Automobil –Zeitungen geschickt. In der Ausgabe vom 02.11.2019 berichtet Herr Tomita über die 90-jährige Geschichte der „Nordhausen-Fabrik“, wie er unser IFA-Werk bezeichnet. In seiner Mail schreibt er: „Ca 50.000 Automobile-leser haben die Serie genossen“.

Unser japanischer Gast interessierte sich vor allem für diejenigen IFA-Innovationen, die bereits erfolgreich erprobt waren, bevor diese im Westen in Serie gingen. Rundgang W. Steinmetz mit dem Gast aus Japan (Foto: Emmelmann) Rundgang W. Steinmetz mit dem Gast aus Japan (Foto: Emmelmann) Ganz besonders galt sein Interesse den Anfängen der sowjetrussischen Raketenentwicklung, die von 1945 bis 1947 in Bleicherode und am Standort der „Nordhausen-Fabrik“ von den russischen Raketen-Pionieren Koroljow und Tschertok organisiert wurde. Tadamichi Tomita wusste davon nichts. Auch die darauf folgende zwangsweise Verbringung der deutschen Ingenieure nach dem russischen Gorodomlja und deren weitere Mitarbeit an Stalins Rüstungs- und Raumfahrtprogramm waren für Herrn Tomita unbekannt. Er berichtet daher ausführlich darüber.

Das Ende der IFA war längeres Gesprächsthema. H. Tomita äußerte sein Unverständnis, dass an diesem attraktiven Industriestandort keine Neuansiedlung gelungen ist. Und dass die Stadt Nordhausen das IFA-Museum nicht als Kontaktstelle für potentielle Investoren nutzt.

Herrn Kubayaschi vom Lohorchester sei Dank für die Übersetzung der Zeitungsberichte

Nordhausen, 3.12.19
Dr. Werner Steinmetz
Wir verwenden Cookies um die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren und geben hierzu Informationen zu Ihrer Nutzung unserer Website an Partner weiter. Mehr Informationen hierzu finden Sie im Impressum und der Datenschutzerklärung.