Goldener Kolben - Presiträger 2022
Aktuelles

Der Blick zurück und nach vorn

Montag, 10. Januar 2022, 08:19 Uhr
Üblicherweise erfolgen ja die Jahresrückblicke immer vor dem Jahreswechsel, aber was ist schon üblich in der heutigen Zeit. So können wir auch noch im Januar berichten, was es im vergangenen Jahr gab und fast noch wichtiger: Was haben wir vor im Neuen Jahr.
Vereinsmitglieder (Foto: W. Geiger ) Vereinsmitglieder (Foto: W. Geiger )

Unser „Verein IFA Museum Nordhausen am Harz e. V.“ hat wie viele andere Ehrenamtliche eine Zeit voller Überraschungen und Widrigkeiten hinter sich.
Bevor wir aber über das zurückliegende Jahr nachdenken, wollen wir Vereinsmitglieder allen Freunden und Unterstützern danken. Ohne Sie wäre nicht möglich, was in der Nordhäuser Montaniastraße entstanden ist. Allein die Vereinsmitglieder investierten 2021 ca. 2.500 Stunden unentgeltliche Arbeit in Aufbau und Erhalt einer Ausstellung zu einem wichtigen Teil der Nordhäuser Industriegeschichte berichtet.
Das Museum, das im September sein 10 jähriges Bestehen feierte, konnte sich so zu einer überregional bekannten und für sein Ausstellungkonzept beachteten Einrichtung entwickeln.

Obwohl 2021 nur 8 Monate geöffnet und durch die Coronaregeln in seiner Zugänglichkeit eingeschränkt, haben 3.800 Besucher den Weg in die Montaniastraße gefunden. Es waren nicht die vielen Busreisegruppen der Vergangenheit, sondern auffallend viele Familien. Wieder hat sich gezeigt, dass die Mehrzahl der Besucher überregionale Wurzeln hat, um die 80 % kamen nicht aus der unmittelbaren Umgebung. Besonders die Besucher aus den alten Bundesländern sind es, die überrascht sind von den Leistungen der Maschinenbauer der Region.
Das Besondere des IFA-Museums und des IFA-Vereins ist das Zusammenspiel von Ausstellung und Event. Wie in den Jahren zuvor war das auch 2021 der Fall.

Begonnen hat 2021 alles mit einem Filmdreh der NDR Sendereihe „Schlepperfahrer dürfen das“. Im Mai nutzen dann die „Oldtimerfreunde des ADAC“ aus Niedersachsen und Thüringen den historischen Ort für Ihren Start zu ihrer Sternfahrt nach Obermehler. Im September kamen an die 40 wunderschöne Oldtimer vom „GLAS Automobilclub International“ und machten Station im Museum. Viele der Fahrer und ihre Begleitung waren zum ersten Mal im Südharz und hatten erstmals Kontakt mit der Technik aus dem „Osten“.
Inzwischen schon Stammgäste sind die „Freunde der Fahrzeuge aus Ludwigsfelde“ mit ihren Herzen aus Nordhausen. Sie brachten zum 10. Jahrestag der Eröffnung des Museums nicht nur ihre Fahrzeuge sondern auch eine stattliche Spende mit. Mit Freude konnten die Vereinsfreunde zur Kenntnis nehmen, dass Stadt, Landkreis und Museumsverband durch ihre Beiträge zur Festveranstaltung am 11. September ihr Bekenntnis zum Erhalt des Museums abgaben.
Ein besonderes Highlight und ein Vertrauensbeweis für den Verein war an diesem Tag die Schenkung weiterer 3 Loks durch die Familie Wymann vom Schweizer Bahnmuseum Kerzers. Alle diese Loks stammen aus der Produktion Nordhausen und die L 301 wird im Herbst 100 Jahre alt.
sie läuft  (Foto: Emmelmann) sie läuft (Foto: Emmelmann)
Die uns vom Volker Lange aus Großpößna schon 2018 geschenkte kleine Lok LD 2 wurde in aufwendiger Handarbeit rekonstruiert und im August wieder „in Dienst“ gestellt. Am 12. September besuchten dann knapp 400 Personen zum „Tag des offenen Denkmals“ das Museum und haben sie im Betrieb bewundert.
Das war Motivation, die Absagen der geplanten Veranstaltungen nicht. So konnte die erfolgreiche Vortagsreihe zu technischen Themen nicht stattfinden, lediglich ein zwei Jahre im voraus geplanter Vortrag zur „Zukunft der Mobilität“ fand statt und war wie befürchtet nur wenig besucht.
Besser erging es der Sonderausstellung zum Thema „Faszination Dampf“ die noch bis Februar zu sehen sein wird. Die besonderen Exponate zur Geschichte der Dampfmaschine haben die Freunde vom Verein „Mobile Welten“ Hannover, mit denen uns eine lange Freundschaft verbindet, zusammengetragen. Beim Transport hat das Autohaus Peter geholfen und der Modelbauverein Nordhausen hat noch einmal über 20 Modelle beigesteuert.
ein alter Nordhäuser  (Foto: IFA-Museum) ein alter Nordhäuser (Foto: IFA-Museum) Natürlich gibt es in unserer Ausstellung keinen Stillstand, neue Exponate sind hinzugekommen wie das Fragment eines alten „Nordhäuser“ Zweitaktmotors der Familie Mund oder eines Normag Schleppers von der Firma Maximator. Die Ausstellungsflächen wurden erweitert und Räume malermäßig instand gesetzt. Besonders die Mitarbeiter der Arbeitsgelegenheiten vom BBZ sind eine wichtige Unterstützung für den Verein.

Ein Museum ohne Hilfe von Außen funktioniert nicht. Besonders die Stadt Nordhausen, die sich nun schon zum zweiten Mal an den Kosten für Miete und Energie beteiligt und der Landkreis, der Ehrenamt und Arbeitsgelegenheiten fördert, haben geholfen, die pandemiebedingten Einnahmeverluste zu minimieren. Dazu kamen die „TotalEnergies Deutschland“, die Bundestagsfraktion „DIE LINKE“und private Spender wie Gerd Helbing und Ferdinand Herms, um nur einige zu nennen. Museen, wie das IFA-Museum, die auch noch täglich für die Öffentlichkeit zugänglich sind, können ohne diese Fördermittel und Unterstützer ihren Auftrag nicht erfüllen.

Für 2022 gibt es inzwischen präzise Vorstellungen, welche neuen Aufgaben der Verein, der im Spätherbst sein15jähriges Jubiläum feiert, bewältigen will.
So wird es eine weitere Sonderausstellung zu einem technischen Thema geben und es werden Themen zur Geschichte der Produktion in die Ausstellung integriert. Das IFA-Museum wird sich mit eigenen Beiträgen am „Internationalen Museumstag“ und der „Langen Nacht der Wissenschaft“ der Hochschule Nordhausen beteiligen. Im September werden wir mit historischer Technik unser Museum und die Tourismusregion Südharz auf der Landwirtschaftsmesse in Erfurt präsentieren.
Im März wird der IFA-Verein vom Forum für Fahrzeuggeschichte im Rahmen der Bremen Classic für seine besonderen Leistungen mit dem Preis „Goldener Kolben“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung findet schon heute Verbreitung und Anerkennung in der nationalen und internationalen Fachpresse.
Neben der eigentlichen Museumsarbeit wird 2022 die Zusammenarbeit mit befreundeten Vereinen aber besonders die mit der Stadt Nordhausen im Fokus stehen.
Im Neuen Jahr kann sich also der Besucher auf viel Neues freuen.
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