Das Jahr 2025 steht im Zentrum der Nutzfahrzeuggeschichte der DDR. Vor 60 Jahren begann mit dem W 50 eine der tiefgreifenden Umstrukturierungen im Fahrzeug- und Landmaschinenbau. Auch wenn es die vielen Betriebe nicht mehr gibt, leben doch ihre Erzeugnisse weiter.
- Die Fortschritt - Freunde Gera - organisieren regelmäßig Treffen, um die Geschichte zu bewahren. Eigentlich sind es Landmaschinen, die im Mittelpunkt stehen, aber in diesem Jahre waren es die LKW aus Ludwigsfelde. Über 140 Fahrzeuge des legendären Typs W 50 waren der Einladung gefolgt und präsentierten sich einem begeisterten Publikum.
So wurde der sonst eher beschauliche Ortsteil Aga zum Schauplatz eines besonderen Ereignisses. Vom charakteristischen Brummen der Dieselmotoren begleitet, reisten die ersten Fans mit ihren Fahrzeugen schon Tage zuvor an.
Am Hauptveranstaltungstag verwandelte sich das Veranstaltungsgelände in ein riesiges Freilichtmuseum, auf dem sich W 50 und L 60 in unterschiedlichster Ausführung präsentierten. Vom klassischen Pritschenwagen über Kipper, Tankwagen bis hin zu Feuerwehrfahrzeugen und Spezialaufbauten reichte die beeindruckende Vielfalt.
Viele der Teilnehmer waren in originalgetreuen Arbeitsanzügen oder Uniformen erschienen und gaben so einen lebendigen Einblick in die Arbeitswelt vergangener Jahrzehnte.
Ein Höhepunkt des Treffens war die große Fahrzeugparade. Einer nach dem anderen rollten die W 50 auf die Präsentationsfläche. Sie wurden begleitet von fachkundigen Kommentaren zur Geschichte, den technischen Details und den individuellen Besonderheiten der Fahrzeuge. So wurde jeder einzelne LKW zum Zeitzeugen und zum Blickfang.
Besonders spannend waren die vielen Geschichten, die rund um die Fahrzeuge erzählt wurden. So berichteten manche der Fans, wie sie ihr Fahrzeug vor dem Verfall gerettet, in jahrelanger Kleinarbeit restauriert oder sogar von Freunden Originalfotos und Dokumente erhalten hatten. Andere gaben ihre Erlebnisse aus dem Berufsalltag preis, etwa von abenteuerlichen Transporten durch die DDR, von Umzügen, Ernten, Baustellen oder Löschfahrten bei der Freiwilligen Feuerwehr.
In kleinen Gesprächsrunden wurde deutlich, wie viel Leidenschaft und Herzblut in jedem einzelnen LKW steckt und wie wichtig der Austausch innerhalb der Community ist. Durch dies Treffen werden Erinnerungen wach und Wissen bewahrt, das sonst vielleicht verloren gegangen wäre.
Die Veranstalter hatten extra eine Treppe aufgebaut um die legendäre Treppenfahrt von Budapest nachzustellen.
Bergsteiger
Die Resonanz beim Publikum zeigte, dass das Interesse an Oldtimern und Technikgeschichte ungebrochen ist. Besucher aus ganz Deutschland strömten nach Gera-Aga, um die LKWs aus nächster Nähe zu bestaunen, Fotos zu machen und ein Stück Automobilgeschichte live zu erleben. Für viele war es ein Tag voller Nostalgie, aber auch Inspiration für eigene Projekte.
Das W 50-Treffen in Gera war ein voller Erfolg. Es verband Menschen aller Generationen, die Begeisterung für Technik, das Wissen um die Geschichte und die Freude an gemeinschaftlichen Erlebnissen. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie lebendig die Szene ist und wie viel Engagement in der Pflege und Weitergabe des kulturellen Erbes steckt.
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